HSH EndlosSchichtungen
Galerie MICHAEL STURM
Doppelausstellung mit Wolfram Ullrich
2005

Andreas Pinczewski für die Galerie MICHAEL STURM:

[…] Parallel bietet die Galerie Sturm im „guestroom“ einen Einblick in das breit angelegte Projekt von Beate Baumgärtner. Das Grundmodul für ihre Arbeit ist ein Objekt aus vier Spülschwämmen und zwei quadratischen Holzplatten, das im virtuellen Raum eines CAD-Programms ein wucherndes Eigenleben entwickelte. Durch Über- und Anlagerungen, Durchdringungen und Drehungen entstand im Rechner allmählich ein Objekt, das in unserer Wirklichkeit nicht mehr realisierbar ist und nun nur noch über sekundäre Techniken visualisiert werden kann.
In verschieden angelegten Computerplots zeigt Beate Baumgärtner ihre rekonstruierende Annäherung an dieses megalomane Objekt als kartographische Aufgabe auf der Basis des Rasters, wobei jeder Rasterausschnitt seine ganz eigenen ästhetischen Qualitäten entwickelt.
Der Spülschwamm verschwindet und schafft Platz für ein graphisches Abenteuer.
Möchte man sich einen roten Faden durch diese Ausstellung spinnen, könnte man diesen vielleicht darin finden, dass sich beide Positionen, die Ullrichs und die Baumgärtners, bei der Frage nach dem Ort des Kunstwerks berühren. Bei Ullrich wird diese Frage ganz konkret über die Aufspaltung von Wand und Boden als Grenzen der Anbringung angegangen, bei Baumgärtner in der Virtualität eines in realiter unmöglichen Objekts, das nur noch über Annäherungsverfahren fassbar wird.